Almer REAL
Samstag 5. November 2016, 11h- 13.30
Sonntag 6. November 2016, 11h- 13.30
Anmeldung erforderlich bis 29. Oktober 2016 unter performancebrunch@gmail.com
Volkskundemuseum Wien, Laudongasse 15–19, 1080 Wien
Eintritt
25€ all inclusive (Performance & Brunch)
Eintritt für Kinder bis 6 Jahre frei.
Bei Gruppenanmeldung jede 5. Person gratis.
Auf der Speisekarte:
Warmes Dattelkrampus -Stamperl
# SOLO LAND
Konzept & Choreographie: Katharina Weinhuber
Tanz & Choreographie: Ardan Hussain
# FLEISCH
Konzept & Performance: Regina Picker
Weiße Winterwurzelsuppe
# VIBES- BILDKonzept & Choreographie: Aline Kristin Mohl
Performance: Aline Kristin Mohl oder Evandro Pedroni
# EINMAL HIN, EINMAL HER
Konzept & Performance: Laura Unger
- Rote-Rüben-Carpaccio mit Wintersalat
- Erdäpfeleintopf mit Schwarzkohl und weißen Bohnen
- Hirse mit Wintergemüse, Kürbis und Marille
- Topinambur und Erdäpfel aus der Schmorpfanne
- Knusper- Apfel im Glas
Die Kritikerin Ditta Rudle vermerkte: “Ohne viel Worte wurden in diesen Performances das Nachdenken über Geschlechterrollen, Tradition und Heimat angeregt. Wie gut das Format ankommt, zeigte der rege Besuch ganzer Familien, vom Krabbelkind bis zur Oma dieser immer an zwei Tagen stattfindenden Wochenend-Matinee.”
"Leben-s-mittel. Dieses wunderbare und mächtige Wort drückt bei genauem Hinschauen bereits alles Wesentliche aus: Unser Essen, unsere Nahrung hat diesen Namen dann verdient,
wenn sie uns Leben schenkt. Damit das »Mittel zum Leben« gut wirken kann, empfiehlt es sich, es mit allen Sinnen, dem Schmecken und Riechen – aber auch dem Hören, Sehen und Fühlen –
aufzunehmen."
Andrea Vaz- König, Deli Bluem
www.delibluem.com
#SOLOLAND
„SoloLand“ begibt sich auf eine individuelle Suche nach dem was ist, wenn Zugehörigkeit und Anerkennung, Liebe und Geborgenheit, Sicherheit und die gemeinsamen Bausparverträge zwischen Zweien beendet sind.
Szenen außerhalb einer „harmonischen“ Ehe.
Ein Landler getanzt von ihm.
Der Landler gilt landläufig als Paar- oder Gesellschaftstanz. Aber wie funktioniert er alleine und individualisiert?
- Was kann dann aus ihm hervorkommen?
# EINMAL HIN, EINMAL HER
Konzept & Performance: Laura Unger
einmal hin, einmal her ist eine Lecture-Performance in der Laura Unger die unterschiedlichen Narrative des österreichischen Volkstanzes beleuchtet. Am Anfang stehen die Erzählungen ihrer Großmutter, Josefa Unger, über Volkstanzauftritte in den 1950ern, die ihr die Möglichkeit boten, der dörflichen Enge des Waldviertels zu entfliehen. 60 Jahre später trägt Laura Unger dieselben Tänze als lebendige Artefakte ins Museum, wo sie sich mit ihrer befremdlichen, ja fast exotische Wirkung konfrontiert. Gleichzeitig stellen die einfachen, repetitiven Choreografien in Kombination mit beschwingter Musik eine willkommene Abwechslung zur zeitgenössischen Dekonstruktion/Hinterfragung von Tanz dar. Über die Publikumswirksamkeit dieser Tänze wussten auch die Nationalsozialist_Innen Bescheid, die den Volkstanz zu Propagandazwecken instrumentalisierten. Auch im Österreich der Nachkriegszeit wurden Volkstänze zur gezielten Stärkung des nationalistischen Bewusstseins eingesetzt und damit die Opferthese Österreichs reproduziert. Zur selben Zeit waren die Volkstanzaktivitäten für Josefa Unger aber eine der einzigen Möglichkeiten sich von zu Hause zu emanzipieren...
Laura Unger nutzt das Format der Lecture-Performance als künstlerische Strategie, um sich im komplexen und ambivalenten Geflecht aus physischen, familiären und kollektiven Erinnerungen einen Weg ins heute zu bahnen.
# VIBES- BILD
In der Auseinandersetzung mit einer als Wurzelweiberl bezeichneten Schönperchtenmaske aus der Steiermark hat Aline Kristin Mohl mit stereotypen Frauenbildern aus unserer
Gesellschaft gearbeitet. Im Stück VIBES- Bild bleibt die Maske immer dieselbe, während sich die Figur von einer Rolle
zur nächsten bewegt. Zwischen überzeichneten Bildern und Handlungen, bleibt Raum für Identifikation. Der Kontrast zwischen Maske, Körper und Charakter wirft die Frage nach dem Realen und dem Verborgenen auf.
Durch die Versatilität des Performers (weiblich oder männlich DarstellerIn) wird die Zugehörigkeit von klassischen Rollenbildern zu den jeweiligen Geschlechtern auf einer zusätzlichen Ebene hinterfragt.
# FLEISCH
Konzept & Performance: Regina Picker
Coaching: Doris Stelzer
Mohl Aline Kristin ist seit Herbst 2007 als freischaffende Sängerin, Tänzerin, Performerin und Pädagogin tätig. Ihre Stücke wurden bereits international gezeigt (BE, NL, DE, MEX, BR, LUX), Aline And Art siedelt sich spartenübergreifend in den Feldern Musik, Tanz, Performance und Kunst für junges Publikum an. www.alineandart.com
Picker Regina. Nach einem klassischen Querflötenstudium in Linz hat sie in Wien Musik- und Tanzpädagogik, sowie Theaterwissenschaften studiert. Seit 2006 entwickelt sie eigene Stücke oder wirkt in anderen Stücken mit. Eigene Arbeiten wurden gezeigt in Wien sowie IT, HU, GB, BG, TR, US, MX, BR. Im Juli 2016 hat ihr Kinderstück Schwere lose Misa Premiere bei Styriarte in Graz. www.reginapicker.at/art
Unger Laura ist in Wien geboren. Im Alter von fünf Jahren lernte sie Geige spielen, später experimentierte sie autodidaktisch mit Gitarre und Akkordeon. Nach längeren Auslandsaufenthalten in Chile und Italien studierte sie Tanz, Kontext und Choreographie am HZT (UdK) in Berlin, Performing Arts an der Bilgi University in Istanbul und Tanzwissenschaft an der Universität Salzburg. Nach ihrem Hochschulabschluss in Berlin kehrte sie nach Wien zurück und erhielt 2015 das START-Stipendium des BKA. Derzeit beschäftigt sie sich sowohl auf künstlerischer als auch wissenschaftlicher Ebene mit der Volkstanzgeschichte in Österreich. Mehr Informationen unter www.ungerlaura.wordpress.com
In Performance Brunch REAL werden gezielt Elemente des Alpenbrauchtums wie Schuhplattln, Jodeln, Perchten und Tracht aus ihrem Kontext genommen und in einem zeitgenössischen Performance- und künstlerischen Forschungsrahmen „beleuchtet“ und neu kombiniert.
Durch eine entfremdete Platzierung und das Zusammensetzten von
Traditionellen Elementen werden Kontraste geschaffen, die neuen Vor - stellungsräumen Platz machen und direkte An- Griffs- Flächen für das Publikum darstellen. Zentrales Anliegen ist ein Hinterfragen und Einbinden von Traditionen und Bräuchen in unsere heutige Zeit, abseits der gängigen Traditions- und Brauchtumspflege und damit ein Anbieten von Konfrontationsflächen und Eröffnen von Diskussionsräumen.